Corps Teutonia - Studentenverbindung in Dresden seit 1859
Was ist ein CoRps?
Mehr als nur Tradition
Wikipedia meint: Die Corps (frz.)– für Körper, Gesamtheit – sind besonders alte Studentenverbindungen.
Wir sind alt, weil es uns seit über 160 Jahren gibt.
Unsere Lebensform ist es nicht.
Corps, das bedeutet:
- freidenkende Gemeinschaften von Studenten
- keine politische oder religiöse Ausrichtung
- Zusammenhalt unter den Corpsbrüdern
- Toleranz gegenüber Anders-Denkenden
- Verantwortungsbewusstsein gegenüber unseren Mitmenschen und der Gesellschaft
- Einsatz im Studium und für die Gemeinschaft der Corpsbrüder
- studentisches Fechten
und
-
jede Menge Spaß bei Ausflügen und Feiern
Unsere Studenten sind die "Aktiven". Neben dem Studium nehmen sie an den Aufgaben des Corps teil. Hierzu gehören die Organisation des Verbindungsalltags, die Planung von Vorträgen, Ausflügen und Partys - und das studentische Fechten.
Der traditionelle Zweikampf und die sportliche Vorbereitung auf die "Mensur" symbolisieren die Bereitschaft für die Gemeinschaft einzustehen. Denn am Ende des Fechtens, des Studiums und der Feierns geht es bei uns genau darum: um die Gemeinschaft, den Zusammenhalt und den Anspruch an sich selbst und die Corpsbrüder. Mit dem Corps kommt Verantwortung, jedoch auch eine lebenslange Verbundenheit zu den Brüdern. Außerdem erfährt man Unterstützung von Gleichgesinnten in Studium und Lebensplanung sowie die Möglichkeit lebensrelevante Werte wie Respekt, Toleranz und Disziplin zu erlernen.
Wir fördern diese Werte nicht nur durch den Sport und die Aufgaben im Alltag. Es gibt zahlreiche Weiterbildungsangebote (soft skills): u.a. gesellschaftliche Um-gangsformen, Führungskompetenz, Rhetorik oder Zeitmanagement, die zur Bildung und Förderung eines erfolgreichen Akademikers zielführend sind.
Darüber hinaus bietet der Kontakt zu den ehemaligen und nun berufstätigen Mitgliedern (intern AH – „Alte Herren“ genannt) die Möglichkeit, Orientierung und Hilfestellung im persönlichen Werdegang zu erfahren. Die "Alten Herren" finanzieren das Corps und die Aktivitäten von heute. Damit ermöglichen sie der jungen Studenten die Teilnahme an Studium und der Gemeinschaft. Dieses logische Back-Payment funktioniert seit mehr als 160 Jahren und hat Generationen von erfolgreichen Persönlichkeiten, die in Gesellschaft und Beruf einen positiven Beitrag leisten, den Weg geebnet.
Die vielen Möglichkeiten des Corps und die auch die Kontakte zu den "Alten Herren" in Führungspositionen sollten aber nicht als Karrieregarantie verstanden werden.
Unsere Gemeinschaft und die damit verbundene Ausbildung machen jungen, engagierten Studenten ein Angebot:
- um ihre Persönlichkeit zu stärken
- das Beste aus sich selbst herauszuholen
- und den eigenen Erfolg zu ermöglichen
Auf diesem Weg bietet das Corps ein Zuhause, gemeinsame Erfahrungen, Verantwortung, Erfolge, Feiern, Erlebnisse und Freundschaften, die ein Leben lang bestehen bleiben.
Geschichte
Ein Kurzabriss
Das Corps Teutonia Dresden wurde am 18. November 1859 zunächst als Landsmannschaft in Dresden gegründet. Die Farben von Teutonia Dresden, Schwarz-Rot-Weiß (von unten gelesen), und der Zirkel werden bis heute geführt. 1862 erfolgte die Veränderung zu einem freidenkenden Corps und damit der Beitritt
als erste Dresdner Verbindung zum Dachverband "Weinheimer Senioren Convent" (WSC), ein Zusammenschluss von Verbindungen, die überwiegend an technischen Hochschulen in Deutschland aktiv waren.
Schon sehr früh entstanden freundschaftliche Kontakte besonders zum Corps Teutonia Freiberg, zum Corps Montania Clausthal und später zum Corps Teutonia Stuttgart, die zu institutionalisierten Freundschaftsverhältnissen führten, die bis heute aktiv bestehen. 1866 gründete Teutonia sein Tochtercorps Thuringia Dresden.
Wichtige Merkmale unseres Corps seit der Gründung sind : lebenslange Freundschaft,
ernsthaftes Studium, Persönlichkeits-bildung, Offenheit, Toleranz und Respekt. Wir sind weder weltanschaulich, noch religiös ausgerichtet. Unsere Mitglieder sind durch Diversität geprägt
und haben unterschiedliche Nationalitäten und Herkunft. Die Freundschaft zu Frauen, zu "den Damen", ist ein wichtiger Bestandteil der Verbindungskultur. Um die Gemeinschaft unter den männlichen
Studierenden traditionell zu erhalten, ist der Corps Teutonia Dresden jedoch seit seiner Gründung bis heute eine Verbindung für Männer geblieben.
Wie für viele unpolitisch und freigeistig eingestellte Gemeinschaften bedeutete die NS-Zeit auch für die Corps einen Bruch. Das Regime verlangte, dass die internen demokratischen Verfahrensweisen durch das sogenannte "Führerprinzip" ersetzt werden sollte. Um der "Gleichschaltung" zu entgehen, löste sich Teutonia Dresden unter dem damaligen Senior Dietrich von Mühlen (genannt: du Moulin) 1935 selber auf . Der Zusammenhalt unserer Mitglieder war jedoch stärker als die äußeren Umstände und so blieben die Corpsbrüder (Studierende, Alte Herren und Frontsoldaten) verdeckt in Kontakt.
Nach dem zweiten Weltkrieg hatte das Corps aufgrund der politischen Verhältnisse in Dresden und der späteren DDR keine Heimat mehr. Die Freundschaftscorps, insbesondere Teutonia Stuttgart, nahmen sich der Dresdner Brüder an und förderten die Traditionen und Farben Schwarz-Rot-Weiß. Dies ermöglichte am 26. Februar 1966 die Restituierung des Corps an der neu gegründeten Ruhr-Universität Bochum. Mit dem Namen "Corps Teutonia Dresden in Bochum" unterstrich man die Verbundenheit zur alten Heimat und die Hoffnung auf eine Rückkehr nach Dresden.
Es folgte die friedliche Revolution in der DDR und die anschließende Wiedervereinigung – und die Hoffnung wurde zur Realität.1994 entschlossen sich die aus Bochumer Zeit stammenden Corpsbrüder, Teutonia in seine alte Heimatstadt zurückzuführen. Weitere fünf Jahre später konnte das Haus an der Caspar-David-Friedrich-Straße als Studentenwohnheim renoviert werden. Das Haus ist nicht nur Wohn- und Versammlungsstätte für unsere jungen Corpsbrüder, sondern auch das Dresdner Zuhause für "Alte Herren", Freunde anderer Corps und der ganzen Welt.
In den letzten 25 Jahren hat sich das Corps wieder erfolgreich in Dresden etabliert. Auch hat es seine Bedeutung im akademischen Alltag der sächsischen Universitätsstadt wiedererlangt, wie der ehemalige Ministerpräsident des Freistaates Prof. Dr. Kurt Biedenkopf anlässlich seiner Festrede zum 150. Stiftungsfestes des Corps ausführte.
Das Netzwerk
Kontakte und Freundschaften für die Zukunft
Das Corps schafft Freundschaften, die ein Leben lang bestehen bleiben. Die Verbindung zu den eigenen Corpsbrüdern ist sicherlich die engste, da man die prägenden Jahre des Studiums miteinander teilt, sich gegenseitig unterstützt, motiviert und die Freizeit gemeinsam verbringt. Aber es eröffnen sich auch Kontakte zu den Corpsstudenten anderer Städte in Deutschland, die für das private und berufliche Netzwerk entscheidend sein können.
Eine Möglichkeit der Vernetzung bietet der Weinheimer Senioren Convent (WSC), dem das Corps Teutonia Dresden angehört. Der WSC ist ein Zusammenschluss aus 60 Corps an 23 verschiedenen Hochschulstätten in ganz Deutschland.
Bei einem Studienortswechsel bietet diese Gemeinschaft die Möglichkeit einen sofortigen Anschluss und Freunde in der neuen Stadt zu finden und die Wohnungssuche wird erleichtert.
Bereits seit vielen Jahren pflegt das Corps Teutonia Dresden sehr enge Freundschaften mit den Corps Palaeo-Teutonia Aachen, Corps Montania Clausthal und Corps Teutonia Stuttgart. Gemeinsame Events und Besuche der befreundeten Corps gehören somit mit zum Dresdner Corpsleben.
Einer der Höhepunkte unserer Freundschaftspflege ist unser alljährlich stattfindender „Corpstörn“. Mit 10-15 Corpsbrüdern und Freundschaftscorpsbrüdern besegeln wir auf 2-4 Yachten das Mittelmeer. Diese Tradition pflegen wir seit mehr als 20 Jahren und wir konnten bereits bei einigen Corpsbrüdern eine Segelleidenschaft fürs Leben erwecken.
