Das Corps Teutonia Dresden wurde am 18. November 1859 zunächst als Landsmannschaft in Dresden gegründet. Die Farben von Teutonia Dresden, Schwarz-Rot-Weiß (von unten gelesen), und der Zirkel werden bis heute geführt. 1862 erfolgte die Veränderung zu einem freidenkenden Corps und damit der Beitritt
als erste Dresdner Verbindung zum Dachverband "Weinheimer Senioren Convent" (WSC), ein Zusammenschluss von Verbindungen, die überwiegend an technischen Hochschulen in Deutschland aktiv waren.
Schon sehr früh entstanden freundschaftliche Kontakte besonders zum Corps Teutonia Freiberg, zum Corps Montania Clausthal und später zum Corps Teutonia Stuttgart, die zu institutionalisierten Freundschaftsverhältnissen führten, die bis heute aktiv bestehen. 1866 gründete Teutonia sein Tochtercorps Thuringia Dresden.
Wichtige Merkmale unseres Corps seit der Gründung sind : lebenslange
Freundschaft, ernsthaftes Studium, Persönlichkeits-bildung, Offenheit, Toleranz und Respekt. Wir sind weder weltanschaulich, noch religiös ausgerichtet. Unsere Mitglieder sind durch
Vielfalt geprägt und haben unterschiedliche Nationalitäten und Herkunft. Die Freundschaft zu Frauen, zu "den Damen", ist ein wichtiger Bestandteil der Verbindungskultur. Um die Gemeinschaft unter
den männlichen Studierenden traditionell zu erhalten, ist der Corps Teutonia Dresden jedoch seit seiner Gründung bis heute eine Verbindung für Männer geblieben.
Wie für viele unpolitisch und freigeistig eingestellte Gemeinschaften bedeutete die NS-Zeit auch für die Corps einen Bruch. Das Regime verlangte, dass die internen demokratischen Verfahrensweisen durch das sogenannte "Führerprinzip" ersetzt werden sollte. Um der "Gleichschaltung" zu entgehen, löste sich Teutonia Dresden unter dem damaligen Senior Dietrich von Mühlen (genannt: du Moulin) 1935 selber auf . Der Zusammenhalt unserer Mitglieder war jedoch stärker als die äußeren Umstände und so blieben die Corpsbrüder (Studierende, Alte Herren und Frontsoldaten) verdeckt in Kontakt.
Nach dem zweiten Weltkrieg hatte das Corps aufgrund der politischen Verhältnisse in Dresden und der späteren DDR keine Heimat mehr. Die Freundschaftscorps, insbesondere Teutonia Stuttgart, nahmen sich der Dresdner Brüder an und förderten die Traditionen und Farben Schwarz-Rot-Weiß. Dies ermöglichte am 26. Februar 1966 die Restituierung des Corps an der neu gegründeten Ruhr-Universität Bochum. Mit dem Namen "Corps Teutonia Dresden in Bochum" unterstrich man die Verbundenheit zur alten Heimat und die Hoffnung auf eine Rückkehr nach Dresden.
Es folgte die friedliche Revolution in der DDR und die anschließende Wiedervereinigung – und die Hoffnung wurde zur Realität.1994 entschlossen sich die aus Bochumer Zeit stammenden Corpsbrüder, Teutonia in seine alte Heimatstadt zurückzuführen. Weitere fünf Jahre wurde das Haus an der Caspar-David-Friedrich-Straße als Studentenwohnheim renoviert und uns über unsere Alten Herren zur Verfügung gestellt. Das Haus ist nicht nur Wohn- und Versammlungsstätte für unsere jungen Corpsbrüder, sondern auch das Dresdner Zuhause für "Alte Herren", Freunde anderer Corps und auch Veranstaltungsort von weiterbildenden Veranstaltungen.
In den letzten 25 Jahren hat sich das Corps wieder erfolgreich in Dresden etabliert. Auch hat es seine Bedeutung im akademischen Alltag der sächsischen Universitätsstadt wiedererlangt, wie der ehemalige Ministerpräsident des Freistaates Prof. Dr. Kurt Biedenkopf anlässlich seiner Festrede bereits zum 150. Stiftungsfestes des Corps ausführte. Auch unser 160. Stiftungsfest im letzten Jahr und gefeiert im Kreise vieler angereister Alter Herren, Studenten der Freundschaftscorps, Freunde und Förderer zeugte vom lebendigen frischen Geist unserer Teutonia, einer Gemeinschaft, die in ihren Prinzipien und der praktizierten Freundschaft und Toleranz zeitlos bleibt.